Chronische Eosinophilenleukämie (CEL)

  • Methode:
  • Antikoagulans:
  • Empfehlung:
  • Methode:
    Zytomorphologie
  • Antikoagulans:
    EDTA
  • Empfehlung:
    obligat
  • Methode:
    Immunphänotypisierung
  • Antikoagulans:
    EDTA oder Heparin
  • Empfehlung:
    obligat
  • Methode:
    Chromosomenanalyse
  • Antikoagulans:
    Heparin
  • Empfehlung:
    obligat
  • Methode:
    FISH
  • Antikoagulans:
    EDTA oder Heparin
  • Empfehlung:
    obligat
  • Methode:
    Molekulargenetik
  • Antikoagulans:
    EDTA oder Heparin
  • Empfehlung:
    obligat

Auf Basis der aktuellen Leitlinien und des aktuellen Forschungsstandes ergeben sich verschiedene diagnostische Empfehlungen für Patienten mit chronischer Eosinophilenleukämie (CEL). Wir haben Ihnen die wichtigsten Infos zur Klassifikation und den diagnostischen Methoden am MLL zusammengefasst. Zudem haben wir weiterführende Links und Literatur zur Prognose und Therapie bei CEL zusammengestellt, damit Sie sich tiefergehend informieren können.

Chronische Eosinophilenleukämie: Klassifikation

Die chronische Eosinophilenleukämie (CEL) ist durch eine klonale Eosinophilie charakterisiert und wird den myeloproliferativen Neoplasien (MPN) zugeordnet. Es ist eine sehr seltene und aggressive Erkrankung, bei der die klonale Proliferation eosinophiler Vorläuferzellen eine Erhöhung der Eosinophilen im peripheren Blut, Knochenmark und peripheren Gewebe bewirkt. Eine leukämische Infiltration oder die Freisetzung von Zytokinen, Enzymen oder anderen Proteinen der Eosinophilen können zu Organschäden von z.B. Herz, Lunge, Haut, Gastrointestinaltrakt oder dem zentralen Nervensystem führen (Khoury et al. 2022).

Die Diagnose einer chronischen Eosinophilenleukämie (CEL) wird meistens durch den Ausschluss anderer hämatologischer Neoplasien, die eine Eosinophilie aufweisen können, gestellt. Folgende Kriterien gelten gemäß WHO 2022 zur Diagnosestellung (Khoury et al. 2022):

  • Eosinophilie (Eosinophilenzahl >1,5 x 109/L) im peripheren Blut
  • Die WHO-Kriterien für eine BCR::ABL1-positive CML, PV, ET, PMF, CNL, CMML und eine BCR::ABL1-negative atypische CML sind nicht erfüllt
  • Es liegt kein PDGFRA-, PDGFRB- oder FGFR1-Rearrangement vor, kein ETV6::ABL1-Rearrangement sowie keine JAK2- und FLT3-Rearrangements
  • Der Blastenanteil liegt bei <20% im peripheren Blut und Knochenmark. AML-definierende und blastenunabhängige Aberrationen sollten ausgeschlossen werden
  • Es liegt eine klonale zyto- oder molekulargenetische Veränderung vor sowie eine aberrante Morphologie im Knochenmark (z.B. Megakaryozyten oder erythroide Dysplasie)

Lässt sich keine Klonalität durch den Nachweis einer zyto- oder molekulargenetischen Veränderung nachweisen, ist die Diagnose eines idiopathischen hypereosinophilen Syndroms (HES) zu stellen. Dieses zeichnet sich durch eine für ≥4 Wochen andauernde Eosinophilenzahl von ≥1,5 x 109/L aus, für die keine zugrundeliegende Ursache nachgewiesen werden kann. Zudem liegen Anzeichen für die Involvierung von Organen und deren Dysfunktion vor. Ohne diese Anzeichen sollte die Bezeichnung idiopathische Hypereosinophilie verwendet werden. Eine Eosinophilie kann auch durch die vermehrte Freisetzung von T-Zell-assoziierten Zytokinen bewirkt werden. Daher sollte das Vorliegen aberranter T-Zellen ausgeschlossen werden. Einen Überblick zur Differentialdiagnostik gibt Abbildung 1.

Abbildung 1: Diagnostischer Algorithmus und Differentialdiagnostik bei Vorliegen einer Hypereosinophilie (adaptiert nach Reiter & Gotlib 2017, Khoury et al. 2022).

Chronische Eosinophilenleukämie: Diagnostische Methoden

Chronische Eosinophilenleukämie: Prognose und Therapie

Für die chronische Eosinophilenleukämie (CEL) ist eine ungünstige Prognose beschrieben und eine Transformation in eine akute Leukämie ist möglich. Laut WHO gelten ein abnormer Karyotyp, atypische Megakaryozyten, Thrombozytopenie und Knochenmarkfibrosen als potentiell ungünstige Prognosemarker (Khoury et al. 2022).

Da die CEL eine sehr seltene Entität darstellt und die Diagnose teilweise schwer zu stellen ist, umfassen bisherige Studien lediglich eine kleine Anzahl an Patienten, weshalb keine genauen Prognosefaktoren und standardisierte Behandlungsstrategien zur Verfügung stehen. Eine Übersicht über mögliche Ansätze gibt die Onkopedia Leitlinie Myeloische Neoplasien mit Eosinophilie (früher: Eosinophilie - assoziierte Myeloproliferative Erkrankungen (MPN-Eo)).

Stand: November 2022

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