Chronische lymphatische
Leukämie (CLL) 

  • Methode:
  • Antikoagulans:
  • Empfehlung:
  • Methode:
    Zytomorphologie
  • Antikoagulans:
    EDTA
  • Empfehlung:
    obligat
  • Methode:
    Immunphänotypisierung
  • Antikoagulans:
    EDTA oder Heparin
  • Empfehlung:
    obligat
  • Methode:
    Chromosomenanalyse
  • Antikoagulans:
    Heparin
  • Empfehlung:
    obligat
  • Methode:
    FISH
  • Antikoagulans:
    EDTA oder Heparin
  • Empfehlung:
    obligat
  • Methode:
    Molekulargenetik
  • Antikoagulans:
    EDTA oder Heparin
  • Empfehlung:
    obligat

Die klinisch heterogene chronische lymphatische Leukämie ist die häufigste leukämische Erkrankung in Deutschland. Auf Basis der aktuellen Leitlinien und des aktuellen Forschungsstandes ergeben sich verschiedene diagnostische Empfehlungen für Patienten mit CLL. Wir haben Ihnen die wichtigsten Infos zur Klassifikation zusammengefasst und stellen die diagnostischen Methoden am MLL vor. Zudem haben wir weiterführende Links zur Prognose und Therapie bei der CLL zusammengestellt, damit Sie sich tiefergehend informieren können.

CLL: Klassifikation

Die WHO-Klassifikation 2022 ordnet die chronische lymphatische Leukämie (CLL) den reifen B-Zellneoplasien zu. Gemeinsam mit der monoklonalen B-Zell-Lymphozytose (MBL) macht die CLL die Gruppe der ‚prä-neoplastischen und neoplastischen kleinzelligen lymphatischen Proliferationserkrankungen‘ aus (WHO 2022). Bei der CLL handelt sich um ein indolentes lymphozytisches Lymphom, das durch einen leukämischen Verlauf charakterisiert ist. Eine Abgrenzung zu anderen Lymphom-Entitäten muss mittels Immunphänotypisierung, Zytomorphologie, FISH und Histologie erfolgen.

CLL: Diagnostische Methoden und ihre Bedeutung

CLL: Prognose

Genetische Merkmale sind wichtige Prognosefaktoren und werden im Rahmen verschiedener Scores berücksichtigt

Ein komplexer Karyotyp, IGHV-Status und TP53-Aberrationen stellen wichtige prognostischer Marker bei der CLL dar.

IGHV- und TP53-Status gehen in den CLL-IPI (International Prognostic Index) ein. Für diesen werden auch die Parameter Alter, Binet-Stadium und Serum-ß2-Mikroglobulin berücksichtigt. Bei asymptomatischer CLL im Frühstadium erlaubt der internationale prognostische Score (IPS-E) eine Einschätzung der Zeit bis zur ersten Behandlung. Dieser Score umfasst lediglich drei Risikofaktoren (unmutierter IGHV-Status, Lymphozyten ≥15 x109/L, Lymphknoten-Beteiligung) (Condoluci et al. 2020). Das prognostisches Panel nach Rossi et al. 2013 berücksichtigt sowohl molekulargenetische (TP53- und BIRC3-Aberrationen, NOTCH1- und SF3B1-Mutationen) als auch zytogenetische Marker (del(11q), +12, normaler Karyotyp, isolierte del(13q)) und lässt sich sowohl bei Diagnose als auch im Verlauf anwenden.

CLL: Prognoseberechnung

CLL: Therapie

Prädiktive Marker, die über die Erstlinientherapie entscheiden, sind der IGHV-Mutationsstatus, TP53-Aberrationen sowie ein komplexer Karyotyp. Details zur Therapie nach deutscher Leitlinie, die eine aktuelle Übersicht zu den derzeitigen Behandlungsoptionen mit BTK-Inhibitoren, monoklonalen Anti-CD20-Antikörpern und dem BCL-2-Inhibitor Venetoclax gibt, finden Sie auf den Seiten der Onkopedia.

CLL: Empfehlungen

Besteht bei einem Patienten der Verdacht auf eine CLL, so sind für die Leitlinien-konforme Diagnostik stets ein Differentialblutbild und eine Immunphänotypisierung indiziert. Die Empfehlungen zu genetischen Untersuchungen sind in Tabelle 2 zusammengefasst.

Tabelle 2: Diagnostik-Empfehlungen in verschiedenen Richtlinien

S3-Leitlinie

Soll: FISH auf del(17p); TP53-Analyse

Sollte: IGHV-Status; FISH auf del(11q22)

Kann: del(6q21)/del(6q23), del(13q14), +12, Karyotypisierung

iwCLL-Guideline

Immer: FISH auf del(13q), del (11q), del(17p) und +12; TP53- und IGHV-Status

Erwünscht: Karyotypisierung

Onkopedia-Leitlinie

FISH auf del(17p); TP53- und IGHV-Status; Untersuchung auf einen komplexen Karyotyp; weitere genetische Analysen bei atypischem CLL-Phänotyp

Die MRD-Diagnostik wird derzeit als „Kann“-Empfehlung geführt (S3-Leitlinie 2018). Bei zeitlich begrenzter Therapie wird die MRD-Bestimmung frühestens 2 Monate nach Therapieende empfohlen, bei kontinuierlicher Therapie sollte der Zeitpunkt des besten Ansprechens gewählt werden und zwar unabhängig davon, ob eine komplette oder eine partielle Remission erreicht wurde (Wierda et al. 2021).

Status: September 2023

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