Persistierende Polyklonale B-Zell-Lymphozytose (PPBL)

  • Methode:
  • Antikoagulans:
  • Empfehlung:
  • Methode:
    Zytomorphologie
  • Antikoagulans:
    EDTA
  • Empfehlung:
    obligat
  • Methode:
    Immunphänotypisierung
  • Antikoagulans:
    EDTA oder Heparin
  • Empfehlung:
    obligat
  • Methode:
    Chromosomenanalyse
  • Antikoagulans:
    Heparin
  • Empfehlung:
    fakultativ
  • Methode:
    FISH
  • Antikoagulans:
    EDTA oder Heparin
  • Empfehlung:
    fakultativ
  • Methode:
    Molekulargenetik
  • Antikoagulans:
  • Empfehlung:
    nein

Auf Basis der aktuellen Leitlinien und des aktuellen Forschungsstandes ergeben sich verschiedene diagnostische Empfehlungen für Patienten mit persistierender polyklonaler B-Zell-Lymphozytose (PPBL). Wir haben Ihnen die wichtigsten Infos zur Klassifikation und den diagnostischen Methoden am MLL zusammengefasst. Zudem haben wir weiterführende Literatur zu persistierender polyklonaler B-Zell-Lymphozytose zusammengestellt, damit Sie sich tiefergehend informieren können.

Persistierende polyklonale B-Zell-Lymphozytose: Merkmale

Bei der persistierenden polyklonalen B-Zell-Lymphozytose (PPBL) handelt es sich um eine seltene benigne Erkrankung mit chronischer Lymphozytose polyklonalen Ursprungs, die vermehrt bei Raucherinnen mittleren Alters auftritt. Diese sind bei zumeist leichter Leuko-/Lymphozytose weitestgehend symptomfrei oder zeigen unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit. Häufig handelt es sich deshalb um Zufallsbefunde und es finden sich keine weiteren zugrundeliegenden Erkrankungen, jedoch wurde eine Assoziation mit EBV-Infektionen diskutiert (Delage et al. 2001). Charakteristisch sind bilobulierte, meist sogar zweikernige B-Lymphozyten im peripheren Blut sowie eine polyklonale Vermehrung von IgM im Serum. In einigen Fällen wurde eine Splenomegalie beschrieben (Cornet et al. 2009, Del Giudice et al. 2009). Lymphome und sekundäre solide Tumore scheinen im jahrelangen Verlauf häufiger aufzutreten, dies wird allerdings kontrovers diskutiert (Cornet et al. 2009, Cornet et al. 2016).

Die tatsächliche Ursache der Erkrankung persistierende polyklonale B-Zell-Lymphozytose sowie der zugehörige Mechanismus sind unbekannt und stellen wahrscheinlich einen schrittweisen Prozess dar. Neben dem externen Faktor „Rauchen“ ist eine genetische Prädisposition für die persistierende polyklonale B-Zell-Lymphozytose aufgrund des geschlechtsabhängigen und familiär gehäuften Auftretens sehr wahrscheinlich (Carr et al. 1997, Delage et al. 2001).

Persistierende polyklonale B-Zell-Lymphozytose: Diagnostische Methoden

Persistierende polyklonale B-Zell-Lymphozytose: Prognose

Die persistierende polyklonale B-Zell-Lymphozytose betrifft am häufigsten Raucherinnen mittleren Alters und weist verschiedene Merkmale auf, die mit malignen Tumoren assoziiert werden. Hierzu zählt das Auftreten zytogenetischer Aberrationen und die häufig beobachtete chromosomale Instabilität (Mossafa et al. 2004, Cornet et al. 2016) sowie die Nachweisbarkeit verschiedener tumor-assoziierter Mutationen (Stengel et al. 2018). Dennoch zeigt die persistierende polyklonale B-Zell-Lymphozytose häufig einen indolenten, stabilen Verlauf über viele Jahre oder leichten Progress bei anhaltendem Zigarettenkonsum. Nur in Einzelfällen wurde bei Vorliegen einer persistierenden polyklonalen B-Zell-Lymphozytose das Auftreten einer malignen Erkrankung, z.B. eines Lymphoms, beschrieben und eine Assoziation diskutiert (Cornet et al. 2009, Del Giudice et al. 2009, Cornet et al. 2016). Das Erreichen einer zytomorphologischen Remission durch Einstellen des Zigarettenkonsums wird kontrovers diskutiert aber beobachtet (Mossafa et al. 1999, Cornet et al. 2009), die zytogenetischen Aberrationen scheinen zu persistieren. Eine klare Abtrennung von malignen Lymphomen ist wichtig, da aufgrund des indolenten Verlaufs und der fehlenden Malignität eine Therapie generell nicht indiziert ist. Die PPBL ist als Präkanzerose zu bewerten, weshalb regelmäßige Verlaufskontrollen empfohlen werden.

Stand: Februar 2024