α-Thalassämie
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*3 ml EDTA-Blut (Blutbildröhrchen), **7,5 ml Serum, ***7,5 ml EDTA-Blut (extra Röhrchen)
α-Thalassämie: Allgemeine Übersicht
α-Thalassämien entstehen durch den Ausfall eines oder mehrerer α-Globingene und beruhen somit auf einer quantitativen Störung der α-Globinketten-Synthese. Besonders häufig findet man α-Thalassämien in Asien, Arabien und Afrika und den Mittelmeerländern.
Die α-Globingene sind auf Chromosom 16 im α-Globingen-Komplex mit weiteren Verwandten der α-Globingene organisiert. Menschliche Zellen besitzen gewöhnlich insgesamt vier α-Globingene, auf jedem der beiden Chromosomen 16 je ein HBA1 und HBA2 Gen: αα/αα.
Das klinische Bild der α-Thalassämie reicht von asymptomatischen Anlageträgern (α-Thalassämia minima), über hypochrome, mikrozytäre Anämien unterschiedlichen Ausmaßes (α-Thalassämia minor und HbH-Erkrankung) bis hin zu letal verlaufenden hämolytischen Anämien, genannt Hb Barts Hydrops Fetalis-Syndrom. Die Anzahl der auf beiden Chromosomen ausgefallenen α-Globingene bestimmt hauptursächlich das klinische Bild:
Genotyp |
Genetische Einteilung |
Klinische Diagnose |
Klinisches Bild |
Hb |
MCH |
Hb-Differenzierung |
αα/αα |
Normalbefund |
Normalbefund |
Normalbefund |
Normal |
Normal |
Normal |
-α/αα |
Heterozygote |
α-Thalassaemia minima |
Keine bis geringfügige Blutbildveränderungen i.S. einer Mikrozytose und Hypochromie |
Normal |
26 - 28 pg |
Normal |
-α/-α
|
Homozygote |
α-Thalassaemia minor |
Geringfügige Blutbildveränderungen i.S. einer Mikrozytose und Hypochromie, selten gering ausgeprägte Anämie |
Normal oder minimal erniedrigt |
22 - 26 pg |
Normal |
--/αα |
Heterozygote |
α-Thalassaemia minor |
Blutbildveränderungen i.S. einer Mikrozytose und Hypochromie, selten gering ausgeprägte Anämie |
Normal oder leicht erniedrigt |
<24 pg |
Normal, evtl. leicht erniedrigtes HbA2 |
--/-α |
Compound heterozygote |
HbH-Krankheit |
Unterschiedlich stark ausgeprägte mikrozytäre, hypochrome Anämie |
8 - 10 g/dl |
<22 pg |
Nachweis von HbH (Tetramer aus 4 β-Globinketten): |
--/-- |
Homozygote |
Hb
Barts Hydrops Fetalis - Syndrom |
Ausgeprägte intrauterine Anämie; die Kinder sterben zumeist intrauterin oder kurze Zeit nach der Geburt |
Intrauterin <6 g/dl |
<20 pg |
Hb Barts (γ4):
ca. 80 - 90%; |
Aufgrund von inäqualem Crossing-over während der Meiose kann es auch zu Vervielfältigungen von α-Globingenen auf einem Chromosom 16 kommen. Am häufigsten ist die Triplikation (ααα) des α-Globingens auf einem Chromosom 16, sodass der Patient insgesamt fünf α-Globingene aufweist (ααα/αα); seltener kommen auch höhergradige Kopiezahl-Zugewinne vor. Klinisch sind multiple Kopien des α-Globingens in der Regel unauffällig. Bei gleichzeitiger Vererbung mit einer β-Thalassämie führt die α-Globingen-Triplikation jedoch zu einem stärkeren Ungleichgewicht zwischen produzierten α- und β-Globinketten und somit zu einer deutlicheren Ausprägung des klinischen Bildes der β-Thalassämie.
α-Thalassämie: Diagnose
Die Diagnosestellung bzw. der Ausschluss einer α-Thalassämie erfolgt durch eine Kombination aus Blutbild, Eisenstatus, Hämoglobindifferenzierung und molekulargenetischer Untersuchungen.
α-Thalassämie: Therapie
Die Therapie einer α-Thalassämie erfolgt entsprechend der klinischen Klassifikation und der Symptomatik.
Aktuelle Empfehlungen und Leitlinien zur Therapie sind zu finden bei:
AWMF: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/025-017.html
Stand: Februar 2023