Veranstaltungen am MLL – ein Rückblick

Unser Ziel ist es, die Leukämiediagnostik stetig voranzutreiben und weiterzuentwickeln, um Patient*innen weltweit die bestmögliche Therapie zugänglich zu machen. Hierbei spielen der Austausch mit (inter)nationalen Expert*innen und Partner*innen, gemeinsame Forschungsprojekte und das Bereitstellen aller relevanten Daten und neusten Erkenntnisse eine elementare Rolle. Zu diesem Zweck finden bei uns am MLL regelmäßig Veranstaltungen statt – sowohl virtuell als auch vor Ort. In diesem Artikel möchten wir von unseren aktuellsten Veranstaltungen inklusive aller Highlights berichten: die MLL Academy und das Mid-Term-Meeting von „INTERCEPT-MDS“.

MLL Academy 2022

In der Woche vom 25. bis 29. April 2022 drehte sich bei uns alles um das Thema „State of the art diagnostics in hematological malignancies“. Die MLL Academy fand als virtuelles Event mit internationalen Teilnehmer*innen statt. Erstmals konnten für die Teilnahme auch 39 Fortbildungspunkte der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) bescheinigt werden.

Mit 18 Dozent*innen des MLL und 15 teilnehmenden Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen und Spezialist*innen aus Schweden, den Niederlanden, Deutschland und Österreich gab es einen intensiven Austausch zum Stand der Wissenschaft und den aktuellen Entwicklungen in der hämatologischen Diagnostik.

Das Programm umfasste unter anderem

  • einen detaillierten Überblick zu Leukämien und Lymphomen
  • Erläuterungen zu den Methoden moderner hämatologischer Diagnostik: von Zytomorphologie und Immunphänotypisierung bis zur Genetik und Bioinformatik
  • Workshops und praktische Übungen
  • einen profunden Einblick in die gesamten Arbeitsabläufe des MLL
  • eine virtuelle Laborführung

Besondere inhaltliche Highlights der MLL Academy waren der Einsatz von künstlicher Intelligenz und Whole Genome Sequencing in der hämatologischen Diagnostik sowie ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen in der Klassifikation hämatologischer Neoplasien. Interaktive Programmpunkte wie Fallbesprechungen, Diskussionen und Quiz-Fragen wurden von den Teilnehmer*innen besonders geschätzt und ermöglichten einen intensiven Austausch mit den Dozent*innen der MLL Academy. Wir freuen uns, dass wir einen umfassenden Eindruck davon vermitteln konnten, was das MLL zu einem einzigartigen Labor und Arbeitsplatz macht.

Das MLL möchte sich bei den Teilnehmer*innen für ihr Interesse an zukunftsträchtiger hämatologischer Diagnostik, die enge Interaktion und das überaus positive Feedback bedanken und freut sich darauf, auch im kommenden Jahr eine fünftägige MLL Academy auszurichten. Sobald ein Termin feststeht, wird dieser natürlich auf unserer Webseite veröffentlicht und in unserem Newsletter bekannt gegeben.

INTERCEPT MDS Mid-Term Meeting

In der ersten Maiwoche war das MLL Gastgeber des mid-term Meetings des innovativen Ausbildungsnetzwerkes "INTERCEPT-MDS". Das Netzwerk umfasst 11 Doktorand*innen und 14 Projektleiter*innen aus zehn verschiedenen Ländern. Die Zusammenkunft wurde im hybriden Format durchgeführt, um allen Projektleiter*innen die Möglichkeit der Teilnahme zu geben. INTERCEPT-MDS wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union finanziert und setzt auf einen multidisziplinären Ansatz, um mittels „omics“-Technologien auf der Einzelzellebene Biomarker und molekulare Prozesse identifizieren zu können, welche eine frühzeitige Erkennung und möglicherweise Behandlung von klonalen myeloischen Erkrankungen ermöglichen.

Die riesige Menge an generierten Daten erfordert eine gründliche bioinformatische und statistische Auswertung. Um die Student*innen optimal für ihre kommenden Arbeiten vorzubereiten, wurden ihnen in einem dreitägigen Workshop bioinformatische und statistische Grundlagen von Dr. Ana Conesa vom Institute for Integrative Systems Biology (I2SysBio) in Valencia vermittelt, welche speziell für die Transkriptom- und Genexpressionsanalyse zum Tragen kommen.

In verschiedenen wissenschaftlichen Vorträgen erhielten die Student*innen zusätzlich Einblicke in die klinische Anwendung von „multi-omics“-Methoden, Big-Data-Analysen und künstlicher Intelligenz. Prof. Torsten Haferlach sprach über die Anwendung von künstlicher Intelligenz in der hämatologischen Diagnostik und die Integration solcher Modelle in die Arbeitsabläufe des MLL. Dr. Carsten Marr, Gruppenleiter am Institut für Computational Biology und Direktor am Institut für KI im Gesundheitswesen, gab spannende und detaillierte Einblicke in die Anwendung von Methoden des maschinellen Lernens für die Klassifikation von myeloischen Erkrankungen. Prof. Claudia Haferlach rundete die Vortragsreihe mit einer Ausführung über die klinische Diagnostik beim MDS ab. Zusätzlich stand das Thema der Projektkommunikation im Fokus. Ein von der MLL-Unternehmenskommunikation organisierter Workshop beschäftigte sich mit der zielgruppenspezifischen Kommunikation von Inhalten und Ergebnissen über die passenden Kanäle.

Das Programm wurde durch verschiedene Aktivitäten abseits des wissenschaftlichen Austausches, wie einem gemeinsamen Abendessen im Brenner Operngrill sowie der Teilnahme an einer Schnitzeljagd (Escape Game) im Münchner Stadtzentrum, ergänzt.

Die Autorinnen

»Sie haben Fragen zur MLL Academy oder wünschen weitere Informationen? Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail.«

Dr. rer. nat. Bettina Balk

Molekularmedizinerin
Abteilungsleitung FISH-Labor

T: +49 89 99017-475

»Sie haben Fragen zum INTERCEPT MDS Projekt oder wünschen weitere Informationen? Dann schreiben Sie mir gerne.«

Dr. Wencke Walter

Bioinformatikerin, M.Sc.

T: +49 89 99017-545