Neuerungen auf der MLL-Website im Bereich „Erkrankungen/Diagnostik“

Die Seite „Erkrankungen/Diagnostik“ auf der Website des Münchner Leukämielabors beschreibt unter anderem ausführlich Diagnostik, Klassifikationen und Prognosen hämatologischer Erkrankungen. In den letzten Monaten wurde die Website weiter aktualisiert. Neue hämatologische Entitäten wurden mit aufgenommen. Und im Rahmen der weiteren Internationalisierung des Unternehmens sind die Texte ab sofort auch in englischer Sprache verfügbar.

Höchste wissenschaftliche Ansprüche und interdisziplinäre Zusammenarbeit führen zu einer kontinuierlichen Erweiterung des Angebots des Münchner Leukämielabors. Das Team des MLL, bestehend aus erfahrenen Ärzten/innen, Biologen/innen, Bioinformatikern/innen und Medizinisch-technischen Assistenten/innen arbeitet intensiv daran, die Diagnostik hämatologischer Erkrankungen weiter zu optimieren und somit gezieltere und effizientere Therapien für den Patienten noch schneller zu ermöglichen.

Auch die Website muss diesen Ansprüchen gerecht werden und bietet deshalb umfangreiche Informationen an. So finden Sie auf der Webseite beispielsweise ausführliche und aktuelle Texte über eine Vielzahl von hämatologischen Erkrankungen und deren Klassifikationen. Die diagnostischen Möglichkeiten der Zytomorphologie und Immunphänotypisierung zur Definition des Phänotyps als auch der Chromosomenanalyse, Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) und der Molekulargenetik werden für jede einzelne hämatologische Entität beschrieben. Insbesondere die Molekulargenetik führt uns zu neuen Erkenntnissen über die Pathogenese hämatologischer Erkrankungen, welche direkten Einfluss haben auf Therapieentscheidungen, Therapiesteuerung und somit Prognose des Patienten.

In den vergangenen Wochen wurde die Webseite zusätzlich um neue Entitäten ergänzt. Hierzu zählt beispielsweise die Mastozytose, die eine heterogene Erkrankung darstellt und seit 2017 in der neuen WHO-Klassifikation als eigenes Kapitel geführt wird. Seit Mai 2020 bietet die Webseite des Münchner Leukämielabors alle relevanten Informationen hinsichtlich der Mastozytose-Diagnostik an.

Außerdem findet sich ein neues ausführliches Infoblatt zur sogenannten „klonalen Hämatopoese von unbestimmtem Potential“ (CHIP) bei kardiovaskulären Erkrankungen. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Mutationen in Genen, die Einfluss auf die epigenetische Regulation nehmen, in höherem Lebensalter auch bei hämatologisch gesunden Menschen gefunden werden. Diese scheinen nicht nur ein höheres Risiko zur Entwicklung von hämatologischen, sondern auch von kardialen Erkrankungen aufzuweisen. Hierbei ist der Nachweis bestimmter somatischer Mutationen mit einer erhöhten Rate an Atherosklerose, Aortenklappenstenose und Herzinsuffizienz assoziiert. Es fehlen jedoch bisher noch evidenzbasierte Empfehlungen oder Therapien, um das CHIP-assoziierte kardiovaskuläre Risiko spezifisch zu senken.

Auch die Internationalisierung des Unternehmens steht weiter im Fokus des Handelns. Die gesamte Website des MLL wird nicht nur in deutscher sondern auch in englischer Sprache angeboten. Erkrankungen machen vor Ländergrenzen nicht halt. Somit ist es nur konsequent, die Expertise und die diagnostischen Möglichkeiten des Münchner Leukämielabors über die Landesgrenzen zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es, den internationalen Einsendern und Partnern noch gerechter zu werden und ihnen die Expertise des Münchner Leukämielabors besser zugänglich zu machen.

Der Autor

»Sie haben Fragen zum Artikel oder wünschen weitere Informationen? Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail.«

Prof. Dr. med. Rainer Ordemann

Internist, Hämatologe und Onkologe

T: +49 89 99017-190